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Das autonome Nervensystem, Elektrosmog und die Sympathikusaktivierung


Studien zeigen, dass Elektromagnetische Felder (EMF) das autonome Nervensystem beeinflussen, indem sie den Sympathikus aktivieren und Stressreaktionen auslösen. Menschen, die empfindlich auf Elektrosmog reagieren, berichten oft über Symptome wie Herzrasen, Schlafstörungen und erhöhte Nervosität, was direkt auf eine chronische Aktivierung des Sympathikus hinweist.
Elektromagnetische Strahlung kann zudem den oxidativen Stress drastisch erhöhen, was zu Zellschäden und Entzündungsreaktionen führt. Dies wiederum verstärkt die Aktivierung des Sympathikus und trägt zu chronischem Stress und Entzündungen bei. Diese Prozesse sind schädlich für den Körper und können langfristig zu Burnout, Müdigkeit, erhöhter Herzfrequenz, erhöhtem Blutdruck und Stresssymptomen wie Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen und Nervosität führen.
Im Gegensatz zu anderen Faktoren wie ungesunder Ernährung oder Rauchen, die sich individuell beeinflussen lassen, sind EMF durch die zunehmende Nutzung von Mobilfunknetzen, WLAN, Smartphones und anderen drahtlosen Technologien in der Umwelt nahezu allgegenwärtig. Die ständige Exposition erhöht die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Sympathikusaktivierung und für chronischen oxidativen Stress.
Die Forschung zu Elektrosmog und seinen gesundheitlichen Auswirkungen ist noch im Gange, aber auf der Grundlage der vorliegenden Erkenntnisse ist es sinnvoll, EMF als einen störenden Einflussfaktor zu betrachten, insbesondere im Hinblick auf ihre Fähigkeit, sowohl oxidativen Stress als auch die Aktivierung des Sympathikus zu fördern.
Der Parasympathikus ist der Gegenspieler des Sympathikus und wird auch als „Ruhenerv“ bezeichnet. Er bewirkt z.B. eine Verlangsamung der Herz- und Atemfrequenz. Unter seinem Einfluss kommt es zu Entspannung und Regeneration.

Studien und Zusammenhänge

In der wissenschaftlichen Literatur gibt es verschiedene Hinweise darauf, dass Elektrosmog (EMF) den Sympathikus - den Teil des autonomen Nervensystems, der für die „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ verantwortlich ist - aktivieren kann. Dies geschieht durch verschiedene physiologische Mechanismen, die durch elektromagnetische Felder ausgelöst werden.

Verstärkung der Stressreaktion
Forschungsergebnisse von Dr. Martin Pall (2018) legen nahe, dass EMF eine Überstimulation des sympathischen Nervensystems auslösen können, indem sie spannungsgesteuerte Kalziumkanäle (VGCCs) in Zellen aktivieren. Diese Kanäle kommen in vielen Zelltypen vor und regulieren den Einstrom von Kalziumionen in die Zelle.
EMF können VGCCs aktivieren, was zu einer Überproduktion von Stickstoffmonoxid (NO) und anderen freien Radikalen führt. Diese Radikale können die Stressreaktion verstärken, indem sie das sympathische Nervensystem aktivieren.

Studien zu Stressantwort und Elektrosmog
Eine Studie von Buchner & Eger (2011) zeigt, dass Personen, die sich in der Nähe von Mobilfunkmasten aufhalten, eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin aufweisen. Diese Hormone sind typische Marker für die Aktivierung des Sympathikus und werden mit einer erhöhten Stressreaktion in Verbindung gebracht.

Einfluss auf die Herzratenvariabilität (HRV)
Die Studie von Graham und Cook (1999) zeigte, dass elektromagnetische Felder die Herzratenvariabilität beeinflussen können. Eine verminderte HRV wird als Indikator für eine erhöhte sympathische Aktivität und eine verminderte parasympathische Regulation angesehen. Elektromagnetische Strahlung wurde mit einem Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus in Verbindung gebracht, was auf eine anhaltende Aktivierung des Sympathikus hindeutet.

Elektrosmog und Schlafstörungen
Der Zusammenhang zwischen elektromagnetischer Strahlung und Schlafstörungen wird seit einiger Zeit untersucht und es konnte gezeigt werden, dass EMF zu einer verminderten Melatoninproduktion führen. Melatonin reguliert den Schlaf-Wach-Rhythmus und hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Eine Verminderung des Melatoninspiegels kann zu einer erhöhten Sympathikusaktivität führen, was Schlafstörungen und ein erhöhtes Stressniveau begünstigt.
In einer Studie mit Personen, die unter Schlafstörungen litten, wurde von Leitgeb & Schröttner (2003) festgestellt, dass elektromagnetische Felder zu einer Erhöhung der nächtlichen Sympathikusaktivität führen, was sich negativ auf die Schlafqualität auswirkt.

Oxidativer Stress als Mechanismus
Yakymenko et al. (2016) wiesen darauf hin, dass elektromagnetische Felder zu einer Erhöhung des oxidativen Stresses im Körper führen können. Oxidativer Stress aktiviert wiederum das sympathische Nervensystem, indem er Entzündungsreaktionen auslöst und das Gleichgewicht der Stresshormone stört. Oxidativer Stress durch EMF kann zu einer dauerhaften Aktivierung des sympathischen Nervensystems führen.

Außerdem gibt es Studien zu Veränderungen im EEG und der Aktivität des Nervensystems, die zeigen, dass hochfrequente Strahlung, wie sie von Mobiltelefonen ausgesendet wird, Veränderungen im EEG und eine Aktivierung sympathischer Nervenreaktionen auslösen kann. Insbesondere wurde eine Zunahme der Betawellen im EEG beobachtet, die typischerweise mit einem erhöhten Erregungszustand und einer gesteigerten Aktivität des Sympathikus in Verbindung gebracht werden. Darüber hinaus wird vermutet, dass EMF-Exposition zu einer Erhöhung der Hautleitfähigkeit und zu einer gesteigerten Aktivität des sympathischen Nervensystems führt.

Langzeitexposition und chronische Stressreaktion
Der BioInitiative Report (2012) befasst sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung und kommt zu dem Schluss, dass EMF-Exposition über längere Zeiträume zu eine chronische Aktivierung des sympathischen Nervensystem haben kann, was langfristig in einer Schwächung des Immunsystems, einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten und psychischen Störungen münden kann.

Fazit

Die Aktivierung des Sympathikus durch Elektrosmog wird in der Literatur durch mehrere Mechanismen gestützt, darunter die Überstimulation von Kalziumkanälen, die Beeinflussung der Herzratenvariabilität, die Freisetzung von Stresshormonen und die Erhöhung von oxidativem Stress. Diese Effekte können sowohl kurzfristig zu einer erhöhten Stressantwort als auch langfristig zu einer chronischen Überaktivierung des sympathischen Nervensystems führen, was nachweislich gesundheitsschädlich ist.
Studien zeigen, dass oxidativer Stress eine Aktivierung des sympathischen Nervensystems durch die Erhöhung von freien Radikalen und Stresshormonen fördern kann.
Maßnahmen wie die Supplementierung von Antioxidantien (Vitamin C, E, NAC), Polyphenole, regelmäßige körperliche Aktivität, Atemübungen, Meditation sowie eine ausgewogene Ernährung können die Aktivierung des Sympathikus durch oxidativen Stress effektiv verringern.

Sympathikus-Aktivierung (Negative Einflüsse)
- Psychologischer Stress
- Elektrosmog (EMF)
- Schlafmangel
- Ungesunde Ernährung
- Umweltverschmutzung
- Rauchen und Alkohol
- Bewegungsmangel
Atemübungen und Meditation
Sympathikus-Deaktivierung (Positive Einflüsse)
- Atemübungen und Meditation
- Regelmäßige körperliche Aktivität
- Antioxidantien
- Polyphenolreiche Ernährung
- Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D
- Ausreichender Schlaf
- Kälteexposition (Wechselduschen, Kneipkuren etc.)

   

Quellangaben / Links

BioInitiative Report (englisch)
Atemübungen zur Entspannung
Atmung bei Stress durch Elektrosmog
Rimbach-Studie zu Elektrosmog und Hormone
Stress im Fokus - Strategien zur Stressbewältigung (Buch)
Studien-Übersichtsarbeit der Universität Basel, Schweiz - Mai 2021 im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) zu oxidativem Stress
Neuroinflammation und Neurostress durch Elektrosmog

     
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