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Aufruf / Gefährdung
der Freiburger Bevölkerung durch Mobilfunkstrahlung
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Salomon,
ich möchte Sie sehr herzlich und dringend bitten, sich als
Oberbürgermeister von Freiburg mit der immer dringlicheren
Problematik der Schädigung von Mensch und Natur durch Mobilfunk
nachhaltig zu befassen.
Gegenwärtig findet ein lawinenartiger und völlig unkontrollierter
Ausbau der Mobilfunktechnologie und eine Aufrüstung vorhandener
Anlagen auch in Freiburg statt. (UMTS, WLAN, EDGE, GRPS,
TETRA, digitales Radio und Fernsehen, RFID usw.).
Mit der Dauer der allgegenwärtigen Strahlenbelastung und
ihrer ständigen Verdichtung und Vermehrung geht eine immer
offensichtlichere Schädigung von Mensch und Natur einher.
(s. u.a. die beigefügten ärztlich dokumentierten Kasuistiken
oder z.B. die dokumentierten Baumschäden unter www.puls-schlag.org)
Besonders möchte ich Sie auf die aktuelle Studie der Steiermärkischen
Landesregierung (Verantwortlicher Wissenschaftler Dr.Gerd
Oberfeld) aufmerksam machen. Die Zusammenfassung der Ergebnisse
der Studie füge ich Ihnen ebenfalls bei.
Ähnlich wie bei der Ärztestudie aus Naila zeigt sich in
dieser Studie eine hochgradige Krebshäufigkeit der Anwohner
von Mobilfunkmasten in Abhängigkeit von der räumlichen Nähe
zu der Strahlungsquelle. Das besonders alarmierende an der
Studie ist, dass sie sich auf einen Zeitraum bezieht, indem
die Strahlenbelastung im Vergleich zu heute noch relativ
gering und "überschaubar" war. (nur 1 Netz).
Im Schnitt fand sich bei den Anwohnern im Umkreis von 1,2
km eine Krebshäufung um das 5 - 8 fache im Vergleich zur
übrigen Bevölkerung. Bei den am stärksten Betroffenen (im
Umkreis von 200 m) war die Häufigkeit von Brusttumoren um
das 23 fache, von Hirntumoren um das 121 fache erhöht!.
Dass die Mobilfunkindustrie postwendend per Anwalt den Widerruf
dieser wissenschaftliche Forschung innerhalb von 3 Tagen
verlangt, spricht für die Brisanz der Studie. In meinen
Augen leben wir in einer Situation, in der unser Wohnhaus
schon in hellen Flammen steht und immer noch Öl ins Feuer
gegossen wird, während die Feuerwehr am Ausrücken gehindert
wird.
Von Behörden wie von der Industrie wird stets die Gefährdung
durch Mobilfunkstrahlung bestritten mit dem Hinweis auf
die Einhaltung der Grenzwerte. In der Anlage finden Sie
eine Zusammenstellung der Tatsachen, die zeigen, dass die
gültigen Grenzwerte nicht das geringste mit Gesundheitsschutz
zu tun haben. Wir alle werden mit einer wissenschaftlichen
Falschinformation hinters Licht geführt mit katastrophalen
Folgen für unsere Gesundheit. (s. das Blatt: "Mobilfunk-Grenzwerte:
Die Legalisierung der Schädigung von Mensch und Natur.")
Erst kürzlich hat die "BioInitiative Group", eine Vereinigung
internationaler hochkarätiger unabhängiger Wissenschaftler,
nach Zusammenfassung von 2000 Studien zum Thema Mobilfunk
und Gesundheit, erneut festgestellt: die vorhandenen Grenzwerte
sind völlig ungeeignet als Gesundheitsschutz und zur Vorsorge.
Die Europäische Umweltagentur hat daraufhin vor einer drohenden
Umweltkatastrophe durch die zunehmende Dichte elektromagnetischer
Felder gewarnt. Jetzt empfiehlt sogar das Bundesamt für
Strahlenschutz (!), in den Schulen kein WLAN einzuführen
und im häuslichen Bereich gänzlich auf Schnurlostechnik
zu verzichten.
Ich möchte Sie ausdrücklich daran erinnern, dass die gesundheitsschädigende
Wirkung der Mobilfunkfrequenzen seit fast 8 Jahrzehnten
wissenschaftlich erforscht und belegt ist. Bis Anfang der
90er Jahre war dieses Wissen anerkannter Standard. Erst
mit dem Ausbau des Mobilfunks ist es der Industrie gelungen,
Wissenschaft, Politik, Behörden, Justiz und Medien auf 3
entgegengesetzte Kernaussagen festzulegen: 1.) Gesundheitsschädigung
durch Mobilfunk werde in der "Wissenschaft kontrovers diskutiert."
2. ) Es gäbe nur Wärmewirkung durch Mikrowellenfrequenzen,
aber keinen Nachweis biologischer nicht thermischer Wirkung.
3.) Die gültigen Grenzwerte schützten vor Gesundheitsschäden.
Seither folgen auf jede kritische Studie postwendend eine
oder mehrere Gegendarstellungen und von Industriegeldern
abhängige Studien, sodaß der Eindruck einer wissenschaftlichen
Kontroverse kreiert wird. (Ein reichlich bekanntes Verfahren,
das stets bei unliebsamen wissenschaftlichen Erkenntnissen
angewandt wurde z.B. bei Asbest, Contergan, Tabak, Holzschutzmitteln,
Ozon, Radar usw.).
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, das Wissen ist da,
die Schäden sind da. Auch in Freiburg in erschreckendem
Maße. Es betrifft Sie und Ihre Familie ebenso wie die gesamte
Freiburger Bevölkerung.
Wenn wir weiter tatenlos abwarten, bis "von oben" Warnungen
kommen, und weiterhin Krankenhäuser, Schulen, Büros, Wohnungen
und die ganze Stadt mit den bisherigen Maßstäben drahtlos
aufrüsten, gießen wir selber noch Öl ins Feuer.
Deshalb appelliere ich an Sie als Oberbürgermeister, alle
Möglichkeiten der Kommune jetzt zu nutzen, um die Strahlenbelastung
in der Stadt zu mindern, die Einwohner aufzuklären und Schutzmöglichkeiten
zu ergreifen. Ich erlaube mir, einige praktische Sofortschritte
zu nennen, die mir dringend und jetzt möglich erscheinen:
--- Aufstellen eines städtischen Moratoriums zum sofortigen
Stop jeglicher weiterer Aufrüstung vorhandener Sendeanlagen.
--- Kündigung der Verträge von Sendeanlagen auf städtischen
Gebäuden zum frühestmöglichen Termin. Keine Verlängerung
auslaufender Verträge. --- Stop des weiteren Ausbaus und
Rückbau von WLAN in Behörden, Schulen und sonstigen städtischen
Einrichtungen gemäß der Empfehlung des Bundesamtes für Strahlenschutz.
--- Aufstellung einer Bauleitplanung für das gesamte Stadtgebiet
mit dem Ziel, die Strahlenbelastung massiv zu reduzieren
und bei sensiblen Bereichen die Salzburger Vorsorgewerte
zu garantieren. --- Handyverbot im öffentlichen Nahverkehr.
Die besondere Notwendigkeit dafür ergibt sich aus der extremen
Strahlenbelastung im sog. Faradayischen Käfig, der in Bewegung
ist. Dies führt schon durch das bloße Vorhandensein von
mehreren eingeschalteten Handys zu extrem hoher Strahlenbelastunng,
der alle Fahrgäste (damit auch Kleinkinder, Kranke, Alte,
Elektrosensible) ausgesetzt sind. Wird gleichzeitig von
mehreren Menschen telefoniert, können durch Reflexion und
Interferenz und durch das Aufregeln der Handys auf Maximalleistung
wegen der Abschirmwirkung der Fahrzeuge an sog. hot spots
sogar noch die ungeheuer überhöhten Grenzwerte überschritten
werden.
Weiter ist in meinen Augen die möglichst rasche Einführung
der Salzburger Vorsorgewerte für das ganze Stadtgebiet Freiburg
für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung eine praktisch
und technisch mögliche und lebensnotwendige Perspektive,
für die sich jede politische Anstrengung der Bürger und
der Kommune lohnt.
Selbstverständlich stehe ich jederzeit für Fragen und weitere
ärztliche und wissenschaftliche Informationen zur Verfügung.
Ein gleichsinniges Schreiben werde ich an alle Stadträte
und Fraktionen schicken mit der Bitte, gemeinsam im Stadtrat
etwas für den dringend notwendigen Schutz der Freiburger
Bevölkerung zu tun.
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Mitinitiator des sog. Freiburger
Appells, in dem die Beobachtungen von vielen Ärzten
über Gesundheitsschäden durch Mobilfunk zusammengefaßt wurden.
(2003). Auf Einladung der EU Kommission persönliche Überbringung
dieses Appells mit über 36 000 Unterschriften, davon von
über 1000 Ärzten, am 25.11.2005 an die Europäische Kommission,
Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz, in Luxemburg.
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