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Wie "Wissenschaftler"
Elektrosensibilität (EHS) testen
Viele Elektrosensible geben an, elektromagnetische
Felder wie HF-Felder (Hochfrequenz) und/oder NF-Felder (Niederfrequenz)
physisch wahrnehmen zu können. Die Wissenschaft bestreitet
dies anhand durchgeführter Studien, deren Ablauf für
mich meist unverständlich ist, wenn man die Einwirkungen
von Elektrosmog kennt.
Werden Details aus den Studien überhaupt bekannt, dann
sind die Befeldungsintervalle viel zu nah aneinandergereiht
und/oder die Testpersonen sind vor dem eigentlichen Test
im abgeschirmten Raum, willkürlich elektromagnetischen
Feldern ausgesetzt. Es wird weder erfasst, unter welchen
Bedingungen die Probanden die letzte Nacht verbracht haben,
noch wie sie angereist sind etc.
Demnach beginnt man diese "wissenschaftlichen"
Studien als Proband nicht unbelastet, was mich eine Analogie
finden lässt, um denjenigen, die als Unbetroffene keine
Vorstellung vom Verlauf der Einwirkungen haben, einen ähnlich
gelagerten Einfluß darzustellen.
Nehmen wir an, man möchte jemanden auf die Einwirkung
von Alkohol testen, die den meisten unter uns völlig
geläufig ist.
Welche Testweise als Grundvoraussetztung würde ein
möglichst konkretes Ergebnis erwarten lassen?
Die mit (vorerst) nüchternen oder die mit bereits angetrunkenen
Probanden?
Aus meiner Sicht, würden nüchterne Probanden eindeutig
eine bessere Sensibilität auf die Einwirkung von Alkohol
erwarten lassen.
Bei Elektrosmog ist der Einfluss in der Auswirkung ähnlich,
die Wahrnehmung kommt Zeitversetzt, also steigernd (aus
dem Nichts) und verschwindet auch nur langsam wieder, wenn
die Emission abgeschaltet wird.
Je nach Einflussstärke, Dauer und genereller Belastung,
vor und nach dem Test, kann man diesen Vorgang mehrfach
wiederholen, ohne dabei den Proband so stark zu belasten,
dass seine unmittelbare Sensibilität verloren geht.
Hinzu kommt, dass nicht alle Betroffenen auf die gleichen
Felder reagieren, bei manchen ist erst eine Mischung aus
verschiedenen Felder besonders kritisch.
So könnte man das noch eine ganze Weile fortführen,
doch ich möchte an dieser Stelle auf einen anderen
Punkt hinaus.
Nämlich, auf die Aussagekraft folgender Studie, die
ich anhand des Testablaufs stark in Zweifel ziehen oder
alternativ, als unzulänglich bezeichnen würde:
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Testaufbau der
Psychologin Gerlinde Kaul - Dezember 2004
Zum zentralen Experiment wurden die Versuchsteilnehmer in
einen Faraday-Raum geführt – ein mit Metallplatten und Hochfrequenzabsorbern
abge- schirmter Versuchsraum.
Um die Strahlung eines Mobiltelefons nachzubilden, erzeugte
ein Signal- generator das elektromagnetische Feld. Ein Leistungsverstärker
sorgte für die richtige Intensität. Dann begann der Test:
In Zehn-Minuten-Intervallen aktivierten die Forscher das
elektromagnetische Feld oder schalteten es ab, und zwar
von außerhalb des Raumes aus. Die Teilnehmer konnten nicht
sehen, wann der Versuchsleiter den Schalter drückte; sie
wussten also nicht, wann es Strahlung im Raum gab und wann
nicht. Am Ende eines jeden Zehn-Minuten-Abschnitts wurden
die Probanden gefragt, ob sie etwas wahrgenommen hatten
oder nicht. Der Versuch dauerte genau eine Stunde. Hatten
die Elektrosensiblen eine bessere Trefferquote erzielt als
die Nicht-Elektrosensiblen? Die Antwort war eindeutig –
nein!
Beide Gruppen, Elektrosensible und Nicht-Elektrosensible
konnten das Feld nicht wahrnehmen. Ihre Trefferquote lag
lediglich im Zufallsbereich.
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Sind derartige
Studien in ihrer Aussage belastbar?
Diese Studie ist kein Einzelfall, ähnliche Studien
behaupten gar, die Kontroll- gruppe hätte eine höhere
Trefferquote erreicht, ohne nur Ansatzweise den Testaufbau
in Frage zu stellen.
Andere fanden Probanden mit signifikant erhöhter Trefferquote,
doch im Folgetest waren auch diese zum scheitern verurteilt.
Weitere Anläufe blieben kurzer Hand aus.
Aus meiner Sicht, müsste vor der Zusammenstellung der
entsprechenden Testgruppen, erst einmal festgestellt werden,
ob die Einzelperson auf den angedachten Test überhaupt
zeitnah reagiert, auf was genau, in welchen Zeitabständen,
ist die Wahrnehmung reproduzierbar usw.
Aus den so getesteten Individuen müssten in einem nächsten
Schritt, selektiv Gruppen zusammengestellt werden, die ein
ähnliches Reaktionsspektrum aufzeigen. Erst dann könnte
unter entsprechenden Rahmenbedingungen eine Gegenüberstellung
mit einer Kontrollgruppe stattfinden.
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